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Kolumne

Eindrücke einer Indienreise

08.04.2024

Anfang Jahr reiste ich mit meiner Familie und fünf Betreuungspersonen nach Indien, um ein paar Freunde zu besuchen. Diese Reise war ein unvergessliches Erlebnis.

Das Eindrücklichste für mich waren die Begegnungen mit mutigen Glaubensgeschwistern inmitten dieser hinduistisch dominierten Gesellschaft. Die Christen dort kämpfen mit unglaublich vielschichtigen Herausforderungen. Die Ausübung ihres Glaubens wird ihnen zunehmend massiv erschwert. Dazu kommt bei vielen noch die Ausgrenzung aufgrund des hinduistischen Kastensystems. Denn viele indische Christen sind Angehörige der untersten Kasten oder gänzlich kastenlos und werden somit stark diskriminiert. Ausserdem kämpfen sie wie ein Grossteil der indischen Bevölkerung täglich ums wirtschaftliche Überleben. Dazu fehlt ihnen die Absicherung durch ­einen aus­gebauten Sozialstaat und ein hochentwickeltes Gesundheitswesen wie bei uns.

Angesichts dessen werden die Probleme für uns Jesusnachfolger in den westlichen Ländern geradezu unbedeutend. Zuerst fühlt man sich etwas beschämt, wenn man sich diese Ungleichheit im Lebensstandard und in den Rahmenbedingungen bewusst macht. In mir wurde dadurch zunächst viel Dankbarkeit ausgelöst.

Zudem sehe ich darin auch einen göttlichen Anstubser für mein Engagement. Durch unseren wirtschaftlichen Wohlstand und die politische Freiheit ist uns ein Handlungsspielraum gegeben, um unsere Glaubensgeschwister zu unterstützen. Damit meine ich nicht nur materielle Unterstützung. Es ist auch unsere Aufgabe, die Stimme zu erheben, um auf die Situation unserer bedrängten Geschwister aufmerksam zu machen und an die Verantwortungsträger in der nationalen und internationalen Politik zu appellieren.

Markus Fankhauser ist Jurist. Er studiert aktuell Politische Philosophie und lebt seit seiner Geburt mit einer schweren Muskelbehinderung.

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